Lars Karlin, Tomer Maschkowski, Ohad Ben-Ari
Sliding Thru the Opera
radialsystem Halle
Sliding thru the Opera
Einer bizarren Band aus zwei Posaunen und einem Klavier kommt die Sängerin abhanden. Verzweifelt versuchen die Musiker, die Vorstellung am Laufen zu halten. Im nun folgenden Dialog zwischen Text und Musik berühren sie schlichte aber bedeutsame Aspekte des Lebens. Hinter der unterhaltsamen Fassade verbergen sich Anspielungen auf kanonische Werke. Dabei stellt das Stück die Kunstform Oper grundsätzlich in Frage, indem es die Musiker in Gespräche über die Absurdität ihrer Texte verwickelt sowie ihre visuelle Extravaganz, theatralische Dramatik, exzessiven Budgets und die seitens der Musikindustrie fehlende Wertschätzung gegenüber Musikern, die oftmals wie ersetzbare Schachfiguren behandelt werden, hervorhebt.
Heraus kommt eine Dekonstruktion des Operngenres, hinreißend komisch, voll leiser Melancholie und kritischer Fragen an den Kunstbetrieb.
»Wie soll man die Zauberflöte verstehen ohne die Worte, hä?« – »Niemand versteht die Zauberflöte. Irgendjemand hier, der die Zauberflöte versteht?«
Biografien
Lars Karlin, geboren in Schweden, ist Posaunist und Arrangeur, der im Alter von zwölf Jahren sein Studium in Stockholm begann. Er setzte sein Studium an der UdK Berlin fort, wo er mit einem Master-Abschluss abschloss. Lars wurde bei zahlreichen internationalen Wettbewerben mit Spitzenpreisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem ersten Preis beim Deutschen Musikwettbewerb 2011. Seit 2015 hat Lars eine Solo-Posaunen-Position im Konzerthaus Orchester Berlin und wurde »Yamaha Artist 2018«.
Er ist mit Orchestern auf der ganzen Welt aufgetreten, wie z.B. der Norwegischen Philharmonie, dem Königlich Schwedischen Opernorchester, dem Polnischen Nationalen Kammerorchester, den Bamberger Symphonikern, der Staatsoper Hannover, der Komischen Oper Berlin, der Deutschen Oper Berlin, dem DSO Berlin, dem RSB Berlin und dem Mahler Chamber Orchestra. 2007 war Lars Karlin Mitbegründer des preisgekrönten »Ensembles Posauneneinheit Hannover«.
Tomer Maschkowski wurde in einer israelische Familie 1982 in Rotterdam geboren. Er studierte an der Rotterdamer Universität der Künste und wurde später in die Orchesterakademie der Staatskapelle Berlin und das West-Eastern Divan Orchestra aufgenommen, wo er unter der Leitung von Daniel Barenboim arbeitete. Seit 2012 ist er als Bassposaunist beim Deutschen Symphonie-Orchester Berlin tätig. Er gastiert regelmäßig bei renommierten Orchestern wie den Berliner Philharmonikern, dem Concertgebouw Orchestra Amsterdam, dem Leipziger Gewandhausorchester, dem Orchester der Deutschen Oper Berlin und dem Boston Symphony Orchestra. Maschkowski ist seit 2018 »Yamaha Artist« und Mitglied verschiedener Blasensembles wie dem International Trombone Ensemble, dem Berlin Trombone Quartet und dem Posaunen-Ensemble »Trombone Unit Hannover«, mit dem er 2011 den Ersten Preis beim Deutschen Musikwettbewerb gewann. Darüber hinaus gastiert er regelmäßig beim Brass Ensemble der Berliner Philharmoniker sowie beim Lucerne Festival Brass Ensemble.
Ohad Ben-Ari, ein in Israel geborener Pianist und Komponist, trat bereits als 12-Jähriger mit dem Israeli Philharmonic Orchestra und dem Israeli Chamber Orchestra auf. Nur ein Jahr später nahm er sein Studium an der Universität Tel Aviv auf. Dort studierte er Klavier und Komposition, später auch Orchestration und Dirigat. Als Pianist gewann Ben-Ari mehrere Preise bei internationalen Wettbewerben wie dem ARDWettbewerb und dem Arthur Rubinstein Wettbewerb, woraufhin er Einladungen von herausragenden Orchestern und Ensembles in der ganzen Welt erhielt.
1996 zog Ben-Ari in die USA um dort seine Karriere als Musikproduzent im Bereich der populären Musik voranzutreiben. Er arbeitete mit amerikanischen Popkünstlern wie Kanye West, Mya oder Wyclef Jean, trat in landesweit ausgestrahlten Fernsehsendungen auf und nahm Platten sowohl mit Rock- als auch mit Pop- und Hiphop-Musik auf, mit welchen er seine große stilistische Bandbreite unter Beweis stellte. Großen Erfolg hatte seine musikalische Zusammenarbeit mit seiner Schwester, der Geigerin und Grammy -Preisträgerin Miri Ben-Ari.
Ohad Ben-Ari lebt seit 2010 mit seiner Familie in Berlin, wo er seine Tätigkeit als Pianist und Komponist ausübt. Häufig konzertiert er mit den Violinisten Guy Braunstein und Noah Bendix-Balgley sowie auch mit Mandolinist Avi Avital. Weitere Arbeiten entstanden mit anderen renommierten Musikern wie Sol Gabetta, Andreas Ottensamer, Alisa Weilerstein, Emmanuel Pahud, Magdalena Kožená und Yuja Wang. Zwischen 2011-16 war Ben-Ari künstlerischer Leiter des Rolandseck Festivals. Heute ist er künstlerischer Leiter des ID Festival Berlin, das er 2014 mit der Unterstützung des Deutschen Bundestages ins Leben rief. Im selben Jahr wurde Ben-Ari von Sir Simon Rattle als Solist mit den Berliner Philharmonikern eingeladen. Ben-Aris Originalwerke und Transkriptionen werden weltweit aufgeführt. Gemeinsam mit den Hamburger Symphonikern feierte Ben-Aris Originalwerk für Klavier und Orchester, Tips, Anfang 2013 seine Premiere. Sein Marimba-Konzert wurde 2014 in Tokyo uraufgeführt. 2015 wurde sein Werk Geigen der Hoffnung von den Berliner Philharmonikern beauftragt und vorgetragen. Seine aktuelle Komposition, das Messe di Requiem , wurde in dieser Spielzeit in Hamburg uraufgeführt
Dramaturgie
François Regis
Deutsche Fassung
Marcel Höfs
Künstlerische Mitarbeit
Ariel Nil Levy
Musik
Rossini, Mozart, Bizet, Wagner, Prokofiev and Quincy Jones
Tenor/Alt Posaunen
Lars Karlin
Bass Posaune
Tomer Maschkowski
Klavier
Ohad Ben-Ari

Lars Karlin

Tomer Maschkowski

Ohad Ben-Ari
Fr 24. April 18:30
Veranstaltungsort
radialsystem Halle
Tickets
Eintritt frei
Dauer
60 Minuten, ohne Pause
Sprache
Deutsch