Moderation Sapir Hubermann
Podium Nimrod Weißlöwe, Gabriel S Moses, Hadas Reshef
Über einen möglichen zweiten Band von Theodor Herzls bahnbrechendem Science-Fiction-Roman „Altneuland“ wird hier heftig spekuliert. Altneuland wurde 1902 veröffentlicht und diente als geistige Blaupause für die utopische Vision eines jüdischen Staates in Palästina. Ein kürzlich entdecktes neues Dokument fordert nun nach einer neuen Lesart von Herzls Erzählung. Das „Aretz-Skizzenbuch„, das 1925 (ca.) von einem unbekannten Künstler verfasst worden sein soll, besteht aus 60 Tuschezeichnungen und Notizen einer nie vollendeten, desillusionierten grafischen Fortsetzung von Altneuland. Man sagt, dass das Ende auch der Anfang von etwas Neuem ist. Was aber, wenn eine solche „Fortsetzung“ die ganze Geschichte in Frage stellt?
Um die historische Bedeutung des Artefakts von Aretz richtig einschätzen zu können, wird ein Gremium von Praktiker:innen und Expert:innen für jüdische und zionistische Kunst zusammenkommen.
Radialsystem Studio 1
Sprachen: Englisch
Dauer: 90 min.
Freier Eintritt
BIOGRAFIEN
Nimrod Weißlöwe ist ein in den USA lebender Wissenschaftler. Er hat einen gemeinsamen Doktortitel in Kunstökonomie und geopolitischen Außenbeziehungen mit Schwerpunkt auf dem Nahen Osten. Er ist Affiliate Professor an der California State University (Chico) und Mitautor der Bücher „Guggenheim’s Muchtar: Eurocentricism in the Middle-Eastern Art Market“ (zur Veröffentlichung bei MRC Press, 2025) und „Aravi-Ma’arvi (Westren-Arab)“ (2017).
Gabriel S Moses ist ein in Leipzig lebender Künstler und Wissenschaftler. Er ist Doktorand an der Bauhaus-Universität Weimar in der Fakultät für Kunst und Design (gefördert durch den DAAD), ein veröffentlichter Schriftsteller und Graphic Novel-Autor (Spunk, 2011; Subz, 2010), ein preisgekrönter Animator (Enhancement, 2014), Mitherausgeber von „Kalypso: Journal for Doom and Gloom Hermeneutics“, „Working Titles: Journal for Practice Based Research“, und Mitbegründer von ArtUp Nation, dem Beuys Club und dem Wellness-Kult/LARP, Desperately Seeking.
Hadas Reshef ist eine in Berlin lebende Kultur- und Kunstwissenschaftlerin mit Erfahrung als Künstlerin, Kuratorin, Produzentin, Lehrerin und Kunstjournalistin. Derzeit promoviert sie an der Freien Universität Berlin über die „moderne Beschäftigung mit jüdischer Kunst“, unterstützt vom Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk. Sie hat einen Master-Abschluss in Ethnologie und Kulturanthropologie von der Adam-Mickiewicz-Universität in Poznań, Polen (2016), und einen Bachelor-Abschluss in Bildender Kunst und Bildung von der Hamidrasha Art School, Israel (2007).
Sapir Hubermann ist Doktorandin am Internationalen Promotionsprogramm (IPP), Literatur- und Kulturwissenschaften, Justus-Liebig-Universität Gießen. Ihre Forschung beschäftigt sich mit visuellem Archivmaterial aus dem Nahen Osten und der Rolle, die dieses in Medien, Film und anderen künstlerischen Produktionen spielt. Sie hat außerdem einen M.A. in Kunsttheorie und kuratorischen Studien an der Kunsthochschule Weißensee, Berlin, erworben und arbeitet parallel zu ihrer Forschung als freie Kuratorin, Kulturmanagerin und Kunstvermittlerin in verschiedenen Institutionen.