Shampoo Queen

“Shampoo Queen at Jaffa Theatre is more painful than the original”
(Nadav Menuhin, Walla Culture:  30.5.2023)

“‘It speaks to life today’: controversial play revived in Israel after 50 years […] showing that the issues at hand did not start with Benjamin Netanyahu.”
(Ben Lynfield, The Guardian: 11.7.2023 )

Deutschlandpremiere von Israels umstrittenstem Theaterstück in einer Neuinszenierung des Jaffa Theatre! Diese beißende Satire, ein immer wiederkehrender Kommentar zu Israel, erfährt nun eine transformative Veränderung mit einem entscheidenden Unterschied: den Stimmen der arabischen Schauspieler:innen – alle palästinensische Bürger:innen Israels.

1970 wurde Hanoch Levins „Shampoo Queen: Ein satirischer Rückblick in zwei Teilen – Eine Bruderschaft im Schatten der militärischen Bedrohung“ am Cameri-Theater in Tel Aviv uraufgeführt, mitten in den Nachwehen des Sechstagekriegs. Während die Euphorie über den schnellen Sieg Israels um sich griff, stellte das Stück ohne jede Subtilität die jüdische Bevölkerung provokativ als verbissen und gefühllos dar und kritisierte eine Nation, die scheinbar zur zyklischen Gewalt verurteilt ist. Trotz Kritik wurde das Stück schnell abgesetzt, erlangte aber mythologischen Status, und seine Relevanz ist auch nach einem halben Jahrhundert noch schockierend.

Wir schreiben das Jahr 2023 und „Shampoo Queen“ setzt seine Mission fort. Die Neuaufführung bewahrt Songs und Sketche in einem minimalistischen Bühnenbild, unterscheidet sich jedoch vom Original, indem sie die palästinensische Identität hervorhebt. Diese innerjüdische Kritik, welche die zionistischen Narrative enträtselt und Israels Aggression, Rassismus und die Missachtung der arabischen Bevölkerung Israels aufzeigt, findet neue Resonanz durch eine rein arabische Besetzung. Die Aufführung belebt zum Schweigen gebrachte Perspektiven wieder und bietet einen neuen Blick auf eine Geschichte, die heute so aktuell ist wie vor 50 Jahren.